Komm auf ne Suppe

Unser Motto „Kochen für Freunde“ wirkt direkt in der Gemeinschaft und bei den Menschen im Stadtteil. Das Geheimrezept lautet: Eine warme Suppe und ein bisschen Zusammensein. So Rahim Houbban Mitglied vom Gleichgut eV.

Mit diesen Worten eröffnet das Vereinsmitglied die erste Suppenausgabe in Lohberg.

In diesen Themenfeldern einzusteigen, hat sich im letzten Jahr, der Verein Gleich Gut e.V. mit seinem Projekt „Komm auf ne Suppe“ auf eine Förderung des Stadtteilgeldes Lohberg im Rahmen der Städtebauförderung und des Integrierten Handlungskonzepts Lohberg beworben. Der gemeinnützige Verein Gleich Gut e.V. unter der Geschäftsführung von Frau Ayse Kus hat dann im Februar diesen Jahres eine Zusage für eine Förderung erhalten.

Das Ziel des Vereins und damit des Projektes ist es, das Quartier zu stärken und aktiv und präventiv gegen Einsamkeit und Hunger etwas zu tun. Förderung von Bildung und Chancengleichheit, Unterstützung von Menschen in sozialen Notlagen, Stärkung der Gemeinschaft durch sozial integrative Projekte, Sensibilisierung für soziale Themen und natürlich die Verständigung der Menschen untereinander, sind die weiteren Ziele dieses Vereins. Alle Vereinsmitglieder stammen aus verschiedenen beruflichen Richtungen und verfolgen gemeinschaftlich ein Ziel, auf die Belange der Menschen einzugehen, sich solidarisch zu zeigen und füreinander einzustehen.

Jeden Samstag wird der Verein für alle Bedürftigen, die sich hier melden eine Suppe ausgeben. Die können Sie mitnehmen und zu Hause mit Ihrer Familie einnehmen. Man könnte jetzt sagen, ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber wir wissen alle, steter Tropfen höhlt den Stein.

Das Projekt soll ein Symbol dafür sein, dass ein Stadtteil sich selbst mobilisiert. Das wir alle gemeinsam anpacken und Dinge auf den Weg bringen-, fügt Houbban hinzu.

Die Sozialdezernentin Frau Dr. Tagrid Yousef nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil und sprach ein Grußwort:

als Sozialdezernentin ist es mir heute eine besondere Ehre, einige Worte zu dem tollen Projekt „Komm auf ne Suppe“, hier in Lohberg sagen zu dürfen.

Eigentlich sollte es uns traurig stimmen, dass wir hier in Deutschland, einem so reichen Land, von so viel Armut betroffen sind und solche Initiativen ins Leben rufen müssen, um den Menschen zu helfen. Laut paritätischem Armutsbericht aus 2024, leben 16,8% der Bevölkerung in Armut, das ist gut 1/5 unserer Bevölkerung. Aber was sind die Gründe? Arbeitslosigkeit, vor allem Langzeitarbeitslosigkeit, geringe Bildung und der Umstand, dass Väter oder Mütter alleinerziehend sind, sind das die wichtigsten Ursachen von Armut. Auch Rentnerinnen und Rentner zählen immer mehr zu dieser Gruppe, ebenso sind verstärkt Kinder von Armut betroffen. Die Corona Pandemie hat dazu geführt, dass sich die Situation weiter verschärft. Eine Situation, die auch Dinslaken betrifft und mit der wir uns als Stadt und auch als Gesellschaft intensiv auseinandersetzen müssen.

Sie fügte persönliche Wort hinzu:

Was mich persönlich noch einmal ein wenig wach gerüttelt hat ist die Tatsache, dass es einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Vertrauen gibt. Einsame Menschen erleben einen Vertrauensverlust mit Blick auf ihr Umfeld. Das sollte uns alle beunruhigen, denn wenn sich Menschen von der Gesellschaft abwenden, dann schaden sie der Demokratie. Gerade bei jungen Menschen sollten wir uns dafür einsetzen, dass wir sie als Gesellschaft auffangen und sie dabei unterstützen, aus ihrer Einsamkeit herauszukommen.

Zeiten der Suppenausgabe jeden Samstag von 12:00-14:00 Uhr.